Mit der GSR2, der Verordnung über die allgemeine Sicherheit, werden zahlreiche neue Anforderungen an die Fahrzeugsicherheit eingeführt, die die Hersteller erfüllen müssen. Die neuen Vorschriften verpflichten die Automobilhersteller, jedes neue Fahrzeug mit mindestens 20 innovativen Sicherheitssystemen und -funktionen auszustatten. Diese Änderungen gelten für alle neuen Fahrzeuge, die in der EU und im Vereinigten Königreich auf den Markt kommen. Lesen Sie weiter, um Einzelheiten zu diesen Vorschriften zu erfahren.
Was ist die GSR2-Verordnung?
Die GSR2-Verordnung legt die Anforderungen fest für:
- die Typgenehmigung von Fahrzeugen und ihren Systemen, Bauteilen und selbstständigen technischen Einheiten im Hinblick auf die Sicherheit von Fahrern, Fahrgästen und anderen Verkehrsteilnehmern,
- die Typgenehmigung von Fahrzeugen in Bezug auf Reifendruckkontrollsysteme, Kraftstoffeffizienz und CO2-Emissionen,
- die Typgenehmigung neu hergestellter Reifen in Bezug auf Sicherheit und Umweltverträglichkeit.
Alle neuen Fahrzeuge, unabhängig davon, ob sie in Verkehr gebracht, zugelassen oder in Betrieb genommen werden, sowie alle neuen Systeme, Bauteile und selbstständigen technischen Einheiten, die in Verkehr gebracht oder in Betrieb genommen werden, müssen ordnungsgemäß nach den Anforderungen der Verordnung GSR2 genehmigt werden.
Die Hersteller müssen außerdem sicherstellen, dass Fahrzeuge, Systeme, Bauteile und selbstständige technische Einheiten die detaillierten technischen Anforderungen erfüllen und den in delegierten Rechtsakten festgelegten Prüfverfahren entsprechen. Darüber hinaus müssen sie die einheitlichen Verfahren und technischen Spezifikationen einhalten, die in Durchführungsrechtsakten im Rahmen der Verordnung festgelegt sind, unter anderem in Bezug auf:
- Rückhaltesysteme, Crashtests, Integrität des Kraftstoffsystems und elektrische Hochspannungssicherheit,
- Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer, Sicht und Sichtbarkeit,
- Konstruktion des Fahrgestells, Bremssystem, Reifen und Lenkung,
- Komponenten der bordeigenen Instrumente, das elektrische System, die Fahrzeugbeleuchtung und der Schutz vor unbefugtem Zugriff, einschließlich Cyber-Angriffen,
- das Verhalten des Fahrers und die Funktionsweise der Systeme,
- die allgemeine Konstruktion und die Merkmale des Fahrzeugs.
Zu den obligatorischen Technologien gehören:
- automatische Notbremsung (AEB),
- Spurhaltewarnsystem (LDWS),
- Geschwindigkeitsanpassungs-Assistent (SAA),
- Insassenschutz im Falle eines Seitenaufpralls,
- elektronische Stabilitätskontrolle (ESC).
Was ist das Ziel der GSR2-Verordnung und wann wird sie eingeführt?
Ziel ist es, die Zahl der Verkehrsopfer so weit wie möglich zu verringern. Dies folgt auf die vorherige GSR1-Verordnung, die im Juli 2022 eingeführt wurde und eine verbindliche „Zulassungsliste“ für fabrikneue Automodelle vorschreibt. Nun wird diese Liste, die auch als „Zulassungsliste“ bezeichnet wird, auch auf ältere Modelle ausgedehnt, die bereits seit mehreren Jahren produziert werden. Obwohl die Fahrzeugpreise steigen könnten, sind Experten der Meinung, dass die zusätzliche Ausstattung den Besitzern echte Vorteile bringt. Bei einigen Fahrzeugmodellen erweist sich die Nachrüstung als unwirtschaftlich, so dass die Hersteller es vorziehen, ein bestimmtes Modell aus dem Programm zu nehmen und es durch ein völlig neues zu ersetzen.
Die Ausrüstungsvorschriften für alle Neufahrzeuge werden am 7. Juli 2024 in Kraft treten. Nach Angaben der Europäischen Kommission kann die GSR2-Richtlinie:
- die Zahl der Verkehrstoten um 20% senken,
- die Zahl der Schwerverletzten um 10% senken.
Die GSR2-Richtlinie ist ein wichtiger Schritt nach vorn für die Straßenverkehrssicherheit in Europa. Sie wird den Schutz von Fahrern, Fahrgästen und anderen Verkehrsteilnehmern verbessern.