Die Europäer bleiben ihren Lieblingsmarken treu, wie der jüngste Bericht von Bloomberg Intelligence (BI) über Autokaufpläne zeigt. Dies ist für die traditionellen Hersteller wichtig, da sie versuchen, ihre Position auf dem Markt angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch neue Akteure wie Tesla und importierte chinesische Elektrofahrzeuge (BEVs) zu halten. Was hat die Umfrage unter den Verbrauchern des Alten Kontinents noch ergeben?
Die Umfrage ergab, dass 62% der Befragten ihre Absicht bekräftigen, bei ihrer derzeitigen Automarke zu bleiben, während nur 14% einen Wechsel in Betracht ziehen. Nur weniger als ein Fünftel der privaten Käufer äußert eine Präferenz für Elektrofahrzeuge. Diese Markentreue spielt für die traditionellen Hersteller eine wichtige Rolle, da sie ihnen hilft, ihren Marktanteil gegen die wachsende Bedrohung durch neue Akteure wie Tesla und chinesische Elektrofahrzeuge zu verteidigen.
Die europäischen Verbraucher bevorzugen immer noch Modelle mit Verbrennungsmotor (ICE), insbesondere Plug-in-Hybride (PHEV), gegenüber Elektrofahrzeugen. Hybride erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, wobei sowohl Plug-in-Hybride (PHEV) als auch Hybridelektrofahrzeuge (HEV) gleich viele Anhänger finden, obwohl ihr Anteil an den Verkäufen im Jahr 2023 nur 8% bzw. 10% beträgt.
Nur 18% der Befragten, die im nächsten Jahr den Kauf eines Autos planen, sprachen sich für ein BEV aus, während 46% Hybride bevorzugten. Es ist erwähnenswert, dass die Abneigung der Verbraucher gegen den Umstieg auf Elektroautos zunimmt.
– Die europäischen Automobilhersteller rücken von ihren Verkaufszielen für Elektroautos im Jahr 2024 ab, weil die Verbraucher nicht bereit sind, sich darauf einzulassen.Unsere jüngste Umfrage zeigt, dass weniger als ein Fünftel der privaten Käufer Elektrofahrzeuge bevorzugen“, sagt Michael Dean, leitender Branchenanalyst bei BI.
Deutsche entscheiden sich für das gleiche Auto
Die Umfrageergebnisse könnten auch ein potenzieller Stolperstein für Pure Player wie Tesla und neue chinesische Anbieter sein, denn bis zu 74% der Verbraucher zögern, importierte Fahrzeuge zu kaufen.Dies ist eine gute Nachricht für einheimische europäische Marken, allerdings mit dem Vorbehalt, dass ihr Erfolg von einer starken Kundentreue zur Marke abhängt.
Wo ist die Markenbindung am höchsten? In Deutschland. Nur 10% der Befragten würden das gleiche Auto wahrscheinlich nicht noch einmal kaufen.
Dies ist ein sehr gutes Zeichen für den Marktanteil der deutschen Automobilhersteller auf dem heimischen Markt, der bei fast 60% liegt. Der Peugeot von Stellantis weist dagegen die niedrigste Treuequote auf. Allerdings gibt es in dieser Situation auch einen kleinen Grund zum Optimismus. Die Hauptgründe für einen Markenwechsel waren die Möglichkeit, ein teureres Modell zu kaufen, oder die Nichtverfügbarkeit des bevorzugten Fahrzeugs.
Europäer entscheiden sich nur zögerlich für Elektroautos
Michael Dean fügt hinzu, dass die europäischen Autohersteller ihre Verkaufsziele für Elektrofahrzeuge bis 2024 aufgrund der wachsenden Apathie der Verbraucher senken. Weniger als einer von fünf privaten Käufern entscheidet sich für Elektrofahrzeuge und fast die Hälfte für Hybride. Ein Phänomen, das BMW, Mercedes und Toyota zugute kommt. Andererseits ist es für Tesla und chinesische Marken von Nachteil. In der BI-Umfrage über die begehrtesten Marken ist Tesla von der Spitzenposition auf den vierten Platz zurückgefallen. Dies ist auf den zunehmenden Wettbewerb im Bereich der BEV zurückzuführen. Wer liegt auf dem ersten Platz? Es ist Audi, gefolgt von Mercedes und BMW.
Außerdem wollen europäische Käufer Gewissheit über die Qualität, die Technologie und den Wert gebrauchter chinesischer Importe haben. Die BI-Umfrage zeigt, dass die Hauptsorgen der Verbraucher fehlende Ladestationen, Reichweitenangst und hohe Preise sind. Und es sind die Sorgen um das Aufladen und die Reichweite, die die Verbraucher sehr wahrscheinlich weiterhin beunruhigen werden, denn 77% der 2023 in Europa zugelassenen BEVs hatten eine Reichweite von weniger als 312 Meilen (500 km). Außerdem sind die Neuwagenpreise in Europa zu hoch. 83% der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie den Kauf tätigen und an anderer Stelle sparen würden. Trotzdem werden 26% ihren Kauf in Erwartung von Preissenkungen wahrscheinlich aufschieben und 25% beabsichtigen, ein Modell mit geringerer Ausstattung zu kaufen.